Bergbaumulti Glencore muss Gewerkschaftsrechte respektieren!

“Wir verlangen nicht viel: nur dass die Glencore-Tochterfirma Gesetze einhält, Gewerkschaftsrechte respektiert sowie ihre eigenen Verspechen erfüllt.” Dies sagen die Gewerkschafter im Glencore-Tochterunternehmen Volcan Compañía Minera in Peru, die sich seit dem 21. Dezember in einem unbefristeten Streik befinden. Gemäss der Normen der internationalen Arbeitsorganisation ILO und laut Entscheiden der peruanischen Behörden müsste Volcan Compañía Minera mit der Gewerkschaft verhandeln. Das Unternehmen weigert sich jedoch und hat statt dessen begonnen, streikende Arbeiter zu entlassen – der bisherige Höhepunkt seines gewerkschaftsfeindlichen Vorgehens.

In der Silber- und Zinkmine in Andaychagua im zentralperuanischen Departement Junín arbeiten 400 Minenarbeiter mit direkten Arbeitsverträgen. Rund 1’100 weitere sind über Subunternehmen angestellt, meist temporär, auch wenn sie seit Jahren in der Hauptaktivität der Mine tätig sind. Ihre Arbeitsbedingungen sind schlechter als die von Festangestellten. Sie arbeiten Hunderte Meter unter Tag bei Temperaturen von über 40 Grad Celsius, mit schlechter Belüftung und ungenügender Sicherheitsausrüstung. Seit Beginn der Pandemie hat sich die Situation der Mineure weiter verschlechtert.

Die Gewerkschaft der Minenarbeiter hat deshalb im Dezember 2020 an ihrer Versammlung beschlossen, ihre Statuten so zu ändern, dass auch Leiharbeiter Mitglied werden können. Diese waren bis anhin nicht gewerkschaftlich organisiert. Die regionale Arbeitsdirektion bestätigte die Statutenänderung. Das Glencore-Tochterunternehmen Volcan Compañía Minera versuchte jedoch mittels Rekurs, die Statutenänderung ungültig erklären zu lassen. Diese gewerkschaftsfeindliche Einmischung wurde abgelehnt.

Daraufhin ging das Unternehmen mit Repressalien gegen die Gewerkschaft vor, indem beispielsweise Leistungen gekürzt wurden, die im Gesamtarbeitsvertrag festgehalten sind. Bis heute weigert sich Volcan, mit der Gewerkschaft zu verhandeln und ficht Resolutionen und Entscheide der Behörden zu Gunsten der Gewerkschaft an.

In ihrem Streik gegen die gewerkschaftsfeindliche Praxis des Glencore-Unternehmens sind die Gewerkschafter dringend auf Solidarität angewiesen.

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