Jahresberichte

Jahr für Jahr arbeitet der SOLIFONDS an verschiedenen Projekten.

 
 
 

Jahresbericht 2023

 
 

«40 Jahre für soziale Befreiungskämpfe» – Zentral im vergangenen Jahr war für uns das Jubiläum des SOLIFONDS. Einen konkreten Kampf für Arbeitsrechte wollten wir zu diesem Anlass ins Zentrum stellen und luden rund um den 1. Mai eine Delegation gewerkschaftlich organisierter Erdbeerpflückerinnen aus Südspanien/Marokko ein. An diversen Veranstaltungen schilderten unsere Besucherinnen Soumia Benelfatmi und Zaina Issayh eindrücklich die ausbeuterischen Arbeits- und Lebensbedingungen der mehrheitlich marokkanischen Erdbeerpflückerinnen im südpanischen Huelva. Sie berichteten von den Herausforderungen der Gewerkschaftsarbeit in einem Umfeld, in dem die Arbeiterinnen damit rechnen müssen, entlassen zu werden, wenn sie mit Gewerkschafter*innen gesehen werden. Soumia Benelfatmi und Zaina Issayh zeigten aber auch auf, wie ihre Gewerkschaften in Marokko und Spanien zusammenspannen, um die Erdbeerpflückerinnen bereits in Marokko zu informieren und gemeinsam für die Rechte der Arbeiterinnen zu kämpfen.

Bei ihrem Besuch in der Schweiz ging es auch um den Austausch mit Schweizer Gewerkschaften: So stand an einer gut besuchten Veranstaltung in Bern die Frage im Zentrum, was Gewerkschaften tun, um die Ausbreitung prekärer Arbeitsbedingungen aufzuhalten. Die Schilderungen von Arbeiterinnen der 24-Stunden-Pflege, der Hausarbeit und von Lieferdiensten waren bewegend und machten deutlich, dass dies auch hier ein Thema ist.

Soumia Benelfatmi und Zaina Issayh betonten immer wieder, wie wichtig Solidarität für sie ist. «Es stärkt uns, wenn wir spüren, dass wir in diesem Kampf für die Einhaltung grundlegender Arbeitsrechte nicht allein sind.»

Dies teilen uns auch andere Partnerorganisationen immer wieder mit: Solidarität gibt ihnen neuen Mut und Kraft, besonders in schwierigen Momenten. Bei Kämpfen für soziale Gerechtigkeit sind Erfolge oft nicht sofort sichtbar, gerade in der aktuellen Zeit mit autoritären Tendenzen, die in vielen Weltregionen verstärkt auftreten, ist ein langer Atem angesagt. Umso wichtiger ist es, dass unsere Partnerorganisationen Solidarität spüren und ihre Kämpfe mit frischer Energie weiterführen.

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«Eure Solidarität hilft uns dabei, die Stimmen der informellen Müllsammler*innen hörbar zu machen.»

 
 

Jahresbericht 2022

 
 

„Eure Solidarität war sehr wichtig für die Minenarbeiter, sie hat sie in ihrem Streik gestärkt. Auch eure Protestbriefe hatten Wirkung: Sie waren eine Ermutigung für die Streikenden, die neue Kraft daraus geschöpft haben, dass jemand von weit weg sie in ihrem Arbeitskampf unterstützt.“ Dies betonte Gianina Echevarría mehrmals, als sie die Gewerkschaft der Glencore-Minenarbeiter des peruanischen Andendorfs Andaychagua bei einem Besuch in der Schweiz vertrat. Dass der SOLIFONDS Ende April erstmals seit Beginn der Pandemie wieder eine Delegation von Partnerorganisationen empfangen konnte, hat auch uns neue Energie gegeben. Erstmals seit langem hatten wir Partner*innen aus dem Globalen Süden zu Besuch und konnten eine Reihe öffentlicher Veranstaltungen und Vernetzungstreffen durchführen (mehr dazu auf Seite 23). Die persönliche Begegnung mit Vertreter*innen von Partnerorganisationen anstelle der virtuellen Treffen am Bildschirm hat unsere Verbindung gestärkt und sowohl unseren Partner*innen wie auch uns neuen Mut verliehen und uns darin bestätigt, dass wir einen gemeinsamen Kampf für eine gerechte Welt führen.

Wie wichtig persönliche Begegnungen sind, erlebte auch SOLIFONDS-Koordinatorin Aurora García, als sie im Juni ihre erste Dienstreise nach Südafrika unternahm und Partnerorganisationen vor Ort besuchte. Eindrücklich erlebte sie unter anderem die Begegnung mit der Obdachlosenbewegung Abahlali baseMjondolo, die für das Recht auf Wohnraum kämpft. Obwohl die Bewegung Ziel von Angriffen geworden ist – mehrere Aktivist*innen wurden ermordet –, baut Abahlali weiterhin Siedlungen für Obdachlose auf, in der partizipative Demokratie und Gleichwertigkeit aller Menschen unabhängig von Herkunft und Geschlecht im Zentrum stehen (mehr zur Dienstreise auf Seite 23). Für die Bewegung war der Besuch ebenfalls wichtig, aber auch unsere Protestschreiben gegen die Morde und Übergriffe sind für sie von Bedeutung. „Es tut gut zu hören, dass wir wahrgenommen werden. Deshalb ist eure Solidarität so wichtig für uns: Sie zeigt den Behörden in unserem Land, dass ihr in der Schweiz sie beobachtet“, betonte eine junge Bewohnerin der Abahlali-Siedlung eKhenana.

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«Nie dachten wir, dass wir nach Ende der Apartheid den Kampf für Würde und soziale Gerechtigkeit weiterführen müssten und dass wir noch immer Repression und Gewalt ausgesetzt wären. Eure Solidarität gibt uns Kraft in unserem Kampf.»

 
 

Jahresbericht 2021

 
 

«Als meine Eltern in Huelva arbeiteten, erhielten sie umgerechnet rund 30 Euro am Tag. Heute, 30 Jahre später, erhalten viele Erntehelferinnen noch immer nur 32 Euro. Migrantische Arbeiterinnen werden geholt, weil sie aufgrund ihrer prekären Lage ausgebeutet werden können.» So beschrieb die Gewerkschafterin und Landarbeiterin Nina in unserem 1.-Mai-Bulletin, wie sich die wirtschaftliche Globalisierung in der Landwirtschaft in Südspanien manifestiert.

Viele Arbeitende verdienen weltweit viel zu wenig. Jüngst hat auch die Weltbank festgestellt, dass die weltweite extreme Armut 2020 wieder angestiegen ist. Als Gründe sieht sie die Covid-19-Pandemie, gewaltsame Konflikte und den Klimawandel. Ninas Aussage rückt wirtschaftliche Interessen und die Ausbeutung von Menschen in prekären Situationen ins Zentrum.

Unsere Partnerorganisationen kämpfen für soziale Gerechtigkeit sowie für den Schutz der Umwelt, aktuell leisten sie zudem Gesundheitsvorsorge. Für ihren Einsatz für grundlegende Menschenrechte werden sie vielerorts kriminalisiert und verfolgt, ihre Aktivistinnen und Aktivisten nicht selten als Terrorist*innen diffamiert und jahrelang ohne Strafverfahren eingekerkert. Umso wichtiger ist es, dass wir sie solidarisch unterstützen, über ihren Kampf berichten und ihnen zeigen, dass sie nicht alleine sind.

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«Mit solidarischen Küchen bekämpfen wir den Hunger und nähren die Menschen mit Hoffnung und Widerstand.»

 
 

Jahresbericht 2020

 
 

Das Corona-Jahr 2020 war für uns alle kein einfaches Jahr. Deshalb möchte ich den Jahresbericht des SOLIFONDS mit einem grossen DANKE einleiten.

Ihnen, als Beitragsversprechende oder Spendende, danke ich, dass sie dem SOLIFONDS die Treue gehalten und unsere Solidaritätsarbeit unterstützt haben; zum Teil mit grossen Einzelspenden für dringende Unterstützungsaktionen im Rahmen der Covid-19-Krise. Mit Ihrer Solidarität haben Sie uns und insbesondere unsere Partnerorganisationen in den Ländern des globalen Südens bestärkt. Diese waren von einem Tag auf den andern gefordert, zusätzlich zu ihren sozialen und politischen Kämpfen Nothilfe zu leisten. Wenn kein Geld fürs Essen mehr da ist oder das Gesundheitssystem zusammenbricht, dann muss gehandelt werden. Unsere Partnerorganisationen haben das auf eindrückliche Weise getan und danken ihrerseits für die Unterstützung.

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«Wo Unrecht zu Recht wird, wird Widerstand zur Pflicht.»

 
 
 

Jahresbericht 2019

 

Umwelt und Klima drohen unwiderruflich zu kippen, aber nicht nur sie. Wenn Berge abgetragen, Urwälder gerodet und Flüsse umgeleitet werden, um profitabel Rohstoffe ausbeuten zu können, dann heisst das auch Vertreibung von Menschen, gesundheitsgefährdende Arbeit, Bestechung von Politikern, Kriminalisierung und Ermordung von Widerständigen. Das profitgetriebene Wachstum hinterlässt auf der ganzen Welt unzählige Geschädigte. Demgegenüber kämpfen solidarische Menschen für soziale Gerechtigkeit und ein Ende von Ausbeutung und Unterdrückung weltweit. Insbesondere Frauenbewegungen sind auf allen Kontinenten zu einer wichtigen Kraft geworden, die sich gegen die neoliberale Politik und ihre Folgen, aber auch gegen patriarchale und rassistische Gewalt sowie gegen autoritäre Regimes zur Wehr setzt.

Nehmen wir den Schwung von feministischer und Klimabewegung mit ins neue Jahr – für mehr Solidarität!

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«Wenn wir eine gesellschaftliche Veränderung anstreben, müssen Frauen eine zentrale Rolle spielen.»

 

Jahresbericht 2018

 
 
 

«Die Frauen und Männer, die kämpfen und ihren Traum von Gerechtigkeit verfolgen, werden gewinnen.» Das sagen AktivistInnen der brasilianischen Landlosenbewegung MST in einer Situation, in der sie mit noch mehr Repression, Kriminalisierung und Vertreibungen durch die bevorstehende Regierung des rechtsextremen Ex-Militärs Bolsonaro rechnen müssen. Dass sie trotz Verfolgung und Unterdrückung weiter für grundlegende Rechte, für Frieden, partizipative Demokratie und Lebensraum kämpfen, zeichnet die Partnerorganisationen des SOLIFONDS aus.

Unsere Solidarität ist eine wichtige Unterstützung für sie und Ausdruck eines gemeinsamen Kampfs für eine solidarische, gerechte Welt. 

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«Die Frauen und Männer, die kämpfen und ihren Traum von Gerechtigkeit verfolgen, werden gewinnen.»

 
 
 

Jahresbericht 2017

 
 

«Solidarität macht uns stark!» In wenigen Worten fasste Zehra Khan, Generalsekretärin des Verbands der Heimarbeiterinnengewerkschaften (HBWWF) in Pakistan, einen Riesenerfolg zusammen. In der Provinz Sindh hat der Verband erreicht, dass ein Gesetz zu den Heimarbeiterinnen – fünf Millionen allein in dieser Region – vorbereitet wird und diese Arbeiterinnen bald die Arbeitsrechte für sich geltend machen können. Solidarität unter den Gewerkschafterinnen, aber auch unsere solidarische Unterstützung haben diesen Erfolg möglich gemacht.

Manchmal braucht es viel Geduld. Oscar Mollohuanca musste fünf Jahre warten, bis er im Sommer freigesprochen wurde. 2012 hatte er sich als Bürgermeister von Espinar in Peru für den Schutz seiner Gemeinde gegen eine Mine – damals im Besitz des Zuger Multis Xstrata – zur Wehr gesetzt und war deshalb angeklagt worden. Geduld wird es auch im Friedensprozess in Kolumbien oder im Kampf gegen das autoritäre Regime in der Türkei brauchen, zwei unserer Arbeitsschwerpunkte im vergangenen Jahr.

Politische Veränderungen brauchen Zeit – Solidarität ist immer nötig. Sie macht stark für den Kampf für eine gerechte Welt.

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«Solidarität macht uns stark!»

 
 
 

Jahresbericht 2016

 
 

Die aktuelle Lage in der Weltpolitik stimmt wenig zuversichtlich, rechtspopulistische und autoritäre Kräfte sind auf dem Vormarsch, Rassismus, Diskriminierungen und Ausgrenzungen nehmen auf allen Kontinenten zu.

Diesen düsteren Entwicklungen stehen Menschen weltweit entgegen, die seit langem Alternativen aufbauen. Sie leisten Widerstand gegen Bergbau und Agrarindustrie, die ihre Lebensgrundlagen zerstören. Sie widersetzen sich einem Wirtschaftsmodell, das die Prekarisierung ihrer Arbeits- und Lebensbedingungen immer weiter zuspitzt. Gleichzeitig bauen sie an einer Gesellschaft, die auf Solidarität, partizipativer Demokratie, Geschlechtergerechtigkeit und Sorge zur Umwelt gründet. Diese Arbeit wird unter schwierigen Bedingungen geleistet, sei es aktuell in Nordkurdistan, wo Kriminalisierung und Verhaftungen an der Tagesordnung sind, aber auch in Kolumbien, Pakistan oder Ägypten. Die Beispiele aus unserem Jahresbericht zeugen davon. Sie machen aber auch deutlich, dass sich diese Menschen nicht unterkriegen lassen. Deshalb ist unsere Solidarität gefragt, als Ausdruck des gemeinsamen Kampfes für eine gerechte und solidarische Welt.

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Arbeitskämpfe – Verteidigung von Lebensraum – Kampf gegen Repression – Demokratie von unten