Glencore-Mineure kämpfen gegen Massenentlassungen

Seit der überstürzten Schliessung von zwei kolumbianischen Kohleminen durch ein Tochterunternehmen des Schweizer Konzerns Glencore befindet sich die betroffene Region in einer schweren sozialen Krise. Rund um die Minen lebende Dorfgemeinschaften und Gewerkschaften kämpfen seit über drei Jahren für ihr Mitspracherecht bei der Minenschliessung – ohne dass sie bis jetzt wirklich einbezogen worden wären. Von einst 1200 direkt angestellten Minenarbeitern sind noch 300 übrig, welche mehrheitlich gewerkschaftlich organisiert sind. Auch sie sollen demnächst entlassen werden, wenn es nach dem Konzern geht. Damit würde die dortige Gewerkschaft der Mineure zerschlagen.

Dagegen kämpfen zwei Gewerkschaften von Glencore-Minen. Sie fordern mit einer Klage, dass die Schritte zur Massenentlassung suspendiert werden und das Arbeitsministerium die so genannte «Einheit des Unternehmens» feststellt. Denn Glencore ist aktuell mit neun Tochterfirmen in Kolumbien tätig. Erhalten die Gewerkschaften Recht, müssen die verbliebenen Minenarbeiter in anderen Tochterfirmen beschäftigt werden. Die Feststellung der «Einheit des Unternehmens» soll nämlich verhindern, dass Unternehmen ihr Kapital aufspalten, um die Arbeitsbedingungen zu verschlechtern. Nicht nur wären die Massenentlassungen dann nicht gerechtfertigt. Auch wäre offiziell, dass der Konzern seine Sorgfaltspflicht nicht erfüllt hat.

Den Gewerkschaften geht es um eine gerechte Energiewende: Beim Ausstieg aus der Kohleförderung ist es wichtig, dass Minenschliessungen mit Beteiligung von Gewerkschaften und betroffenen Dorfgemeinschaften geplant, Alternativen zu den Kohleminen aufgebaut und neue nachhaltige Einkommensquellen geschaffen werden.

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