Solibotschaften zum Frauen*streik

Mehrere Partnerorganisationen des SOLIFONDS – Gewerkschaften von Hausarbeiterinnen, landlose Bäuerinnen, Textilarbeiterinnen und weitere – haben uns Solidaritätbotschaften zum Frauen*streik vom 14. Juni zugeschickt. Die schriftlichen Botschaften finden Sie hier auf dieser Seite, die Videobotschaften gibt es auf unserer Facebook-Seite.

Solidaritätsbotschaft der Hausarbeiterinnen in Brasilien

Wir von der Leitung der Hausarbeiterinnengewerkschaft in Bahia (Brasilien) solidarisieren uns mit dem Streik der arbeitenden Frauen in der Schweiz, die für eine gerechte und egalitäre Gesellschaft kämpfen, die in ihrem Alltag die Herausforderungen der Mehrfachbelastung – als Mutter, Ernährerin, Arbeiterin – zu bewältigen haben und dazu noch die Ungleichheiten in der Arbeitswelt.
Wir können nicht zulassen, dass Frauen im 21. Jahrhundert unter sexuellen Belästigungen und unter Lohndifferenz leiden. Wir wissen, dass die Frauen gleich viel leisten wie Männer. Der Kampf von Frauen für Würde und gegen alle Formen von Gewalt und Rückschritten bei ihren Rechten muss weitergehen, hin zu einer gerechteren Welt. Frauen müssen sich ermächtigen, damit es keine Unterschiede mehr gibt zwischen Klassen, Geschlechtern, sexueller Orientierung, religiöser Ausrichtung und „race“.

Für das Gute Leben aller Frauen weltweit!
“ninguém solta a mão de ninguém“ (niemand lässt die Hand des/der anderen los)
Gewerkschaft der Hausarbeiterinnen Sindoméstico, Brasilien

Solidarische Grüsse der MST-Frauen in Brasilien

Liebe Mitkämpferinnen

Die Frauen der Bewegung der landlosen Landarbeiterinnen, Töchter des Bauernkampfes und des Kampfes gegen die Ausbeutung der Völker, drücken in diesem Brief ihre Solidarität mit dem Frauenstreik in der Schweiz aus. 
In Brasilien besetzen wir auch am 14. Juni die Strassen, in einem Generalstreik für die Bildung und gegen den Vormarsch des Konservatismus. Am Freitag werden wir alle die Strassen mit unserer Widerständigkeit füllen, um die Frauen und unseren kollektiven Widerstand sichtbar zu machen.
Um auf die andere Seite des Flusses der Geschichte zu gelangen, müssen wir unsere eigene Praxis kritisch betrachten und unser organisatorisches politisches Handeln mutig gestalten. Unsere Herausforderung ist klar: die Ausbeutung unseres Körpers und unsere kostengünstige Arbeit im Dienste des Kapitals bekämpfen. Wir widersetzen uns weiterhin und kämpfen für eine soziale Transformation.
Die andere Wange nicht hinzuhalten bedeutet, dass wir uns jeden Tag in den Schützengräben des Kampfes neu erfinden, um feministische Praktiken am Leben zu erhalten, die die Macht haben, uns zu zeigen, wie stark und wesentlich wir für die Gesellschaft sind.
Wir werden erst dann ruhen, wenn der Kampf der Frauen weltweit ganz abgeschlossen ist. Für ein Mutterland ohne Ausbeutung, gemeinsam werden wir gewinnen.

Von Brasilien aus senden wir all unsere Kraft und Solidarität.
Die Frauen der Landlosenbewegung MST

Spital-Hilfsarbeiterinnen in Malaysia solidarisieren sich mit dem Frauenstreik

Wir sind solidarisch mit den Frauen, die am 14. Juni in der Schweiz streiken. Wir begrüssen eure Aktionen, um auf die unbezahlte Arbeit von Frauen weltweit aufmerksam zu machen. Frauen erhalten immer noch nicht den gleichen Lohn für die gleiche Arbeit. Wir stimmen in eure Slogans ein: Ausbeutung von Frauenarbeit muss aufhören! Wir wünschen euch viel Erfolg, denn euer Erfolg trägt auch zu unserem bei. Frauen aller Länder, vereinigt euch!

Solidarische Grüsse von der Gewerkschaft der HilfsarbeiterInnen in öffentlichen Spitälern, Malaysia (National Union of Workers in Government Hospitals Support and Allied Services NUWGHSAS)

Solidaritätsbotschaft für die streikenden Frauen in der Schweiz aus Bangladesch

Die Schweiz ist bekannt als hochentwickeltes Land mit einer modernen industriellen Gesellschaft. Soweit wir wissen, haben Frauen aufgrund ihrer vielfältigen Arbeiten und Aktivitäten in der Schweiz viel mehr für das Land beigetragen als Männer. Es ist eine Schande, dass trotz der verfassungsmässigen Garantien im Land Frauen noch immer nicht die gleichen Rechte, die gleiche Bezahlung haben und Diskriminierungen sowie sexuelle Gewalt erleben. Frauen erhalten weniger Lohn für gleiche Arbeit und ihre Rente ist auch tiefer. Wir sind erstaunt, dass in einer modernen Gesellschaft wie der Schweiz Frauen als Frauen – und nicht als Menschen – behandelt werden.
Wir sind begeistert zu sehen, dass Frauen in allen Schweizer Städten am 14. Juni auf die Strasse gehen und streiken, um ihre Forderungen voranzutragen. Wir drücken unsere tief empfundene Solidarität mit euch aus, mit den Frauen in der Schweiz.

Frauen aller Länder vereinigt euch und kämpft gegen Diskriminierung und Ungerechtigkeit!
Gewerkschaft der Textilarbeiterinnen in Bangladesh (Garment Workers Unity Forum GWUF)

Solidarische Grüsse der CTUWS Ägypten

Wir stehen euch bei: Gleicher Lohn für alle!
Das unabhängige Zentrum für Gewerkschaftsrechte (Center for Trade Union & Workers' Services CTUWS) drückt seine Solidarität mit dem Frauenstreik in der Schweiz aus. Wir unterstützen eure Forderung nach gleichem Lohn für gleiche Arbeit. Zusammen mit den Frauen in der Schweiz fordern wir, dass der Gender Gap geschlossen wird: unerklärte Lohndifferenzen, die nicht auf unterschiedlicher Ausbildung oder Arbeitsbereichen basieren, müssen beseitigt werden. Wir stehen euch bei!

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